Nähtalk 17.12.2017 haltet euch Nieren und Hüften warm!

Ihr Lieben,

für dieses Jahr findet heute der letzte Nähtalk statt.
Als ich vor einigen Wochen die Idee hatte, einfach mal einmal die Woche über ein Nähthema zu schreiben, hätte ich niemals gedacht, dass sich so viele von euch wirklich die Mühe machen und Spass daran haben, im blog zu lesen. 
Mit einem Zugriff von einer wöchentlichen Zahl im vierstelligen Bereich hätte ich noch nicht einmal ansatzweise geträumt und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber heute freue. Ihr alle habt mir der  als "kleinen, unbekannten und auch vom Alter her älteren Bloggerin" mit euren Zugriffen einen Wunsch erfüllt und ich danke euch dafür sehr.
Bitte zögert nicht, mir eure Themenwünsche mitzuteilen. Mit dem Nähtalk möchte ich euch 2018 mit einigen Tipps und Tricks im Nähbereich unterstützen und die Freude am Nähen vermitteln. 
Ihr benötigt eine Näherklärung, wünscht euch eine Information zu einer Nähmaschine, zu Garn, Stoffen, etc ..... schreibt mir bitte, was euch interessiert!!!

Heute gibt es zum Jahresabschluss ein kleines Tutorial. Ein Tutorial wie ihr eure Körpermitte warm halten könnt - mit einem Bauchband!

Wie ich zu diesem Thema gekommen bin? Jeden Morgen gehe ich mit Freundinnen und unseren Hunden gemeinsam durch den Wald und auf die Felder. Morgens kann es da schon manchmal ganz schön windig und kalt sein.
Eine Freundin von mir, sprach es die Tage dann aus ... "Ich hatte es gestern so satt, im Bauch und Hüftbereich zu frieren und hab mir einen Nierengurt gekauft". Mein erster Gedanke, oha. ... wir werden älter und empfindlicher. Doch ich hab mich rumgehört und es geht auch den "Jüngeren" bereits so. 
Warum also nicht einen möglichen Stoffrest dafür nutzen, um aus diesem ein Bauchband zu nähen, um unsere Körpermitte warm zu halten und zu schützen.

Der Gedanke war da, Stoff hatte ich auch und ich möchte euch heute zeigen, wie auch ihr so ein Bauchband ganz schnell und einfach nähen könnt.

Material:
Als Material eignet sich hierfür ganz hervorragend ein Wollwalk oder aber auch andere Wollstoffe.



Länge:
Als erstes bestimmt ihr die gewünschte Länge für euer Bauchband. Nehmt einfach ein Maßband und schaut, welche Länge euch persönlich zusagt. 

Für mein Projekt habe ich mich für eine Länge von 32 cm entschieden.






Habt ihr eure Länge festgelegt markiert ihr euch diese auf der gesamten Stoffbreite und schneidet diesen Stoffstreifen ab.
(Bei einem Hüftumgang > 140 cm benötigt ihr zweimal einen Stoffstreifen in dieser Breite und näht diese einfach zu einem Streifen zusammen)





Für die Bestimmung eurer  persönliches Bauchbandbreiteoptimal wickelt ihr nun das Stoffstück  in der vollen Stoffbreite einmal um euch herum.





















Legt den Stoff an der Körperstelle an, wo euer Bauchband später sitzen soll. Von hier aus markiert ihr euch eure persönlich gewünschte Stoffbreite!




















Da das Bauchmaß oft geringer als das Hüftmaß ist, kommt es dazu, dass sich der Stoffstreifen leicht diagonal legt. 
Markiert nun an der Oberkante des Bauchbandes die Ansatznaht und legt den Streifen dann wirklich waagerecht so an die untere Kante, dass sich rechte und linke Stoffkante berühren.
Auch die untere Saumkante mariert ihr mit einer Nadel, Stoffklammer oder Kreide
















Prüft auf jeden Fall, ob die obere Kante sich auch über den Gesäßbereich ziehen lässt. 

















Anschliessend verbindet ihr die beiden markierten Punkte mit einer Diagonale. Fügt hier noch eine Nahtzugabe von 2 cm hinzu und schneidet den überstehenden Stoff ab.










Jetzt könnt ihr sicherheitshalber die obere und untere Stoffkante nachmessen und prüfen, ob diese mit euren Körpermaßen an den entsprechenden Stellen übereinstimmen.












Habt ihr eine Overlockmaschine, dann kettelt nun die Stoffkanten ein. 
Einen tollen Effekt erzielt ihr, wenn ihr nicht nur das Overlockgarn verwendet, sondern die Nadelfäden durch Melallik- oder Glamourgarn z.Bsp. von Madeira Garne ersetzt. Auch mit Stickgarn erzielt ihr einen ganz tollen Glanz mit entsprechender Wirkung.

Auch ohne Overlockmaschine müsst ihr auf das Bauchband nicht verzichten. Verwendet einfach einen Zickzackstich oder einen evtl. in der Maschinen befindlichen Overlockstich und versäubert die Stoffkanten mit dem von euch ausgewählten Stich. Auch hier erzielt ihr eine ganz tolle Wirkung, wenn ihr für den Nadelfaden ein Stickgarn bzw. Metallicgarn verwendet.



Die senkrechten Seitennähte könnt ihr am Ende einketteln/ versäubern,wenn die Nähte zusammengenäht sind.










Um die anderen drei Nähte einzuketteln, startet ihr an der unteren Saumkante, näht ein zwei Stiche über das Ende der Waagerechte, die Nadeln der Overlock führt ihr nach oben, alle Fäden werden ein wenig nach hinten gezogen, der Stoff gedreht und dann weiter genäht. So lässt sich in einem durch das Stoffstück versäubern








Sind die drei Kanten versäubert, heftet ihr die gerade Seite des Bauchbandes rechts auf rechts auf die diagonale Seite. Ihr könnt das Heften mit der Nähmaschine vornehmen. Wählt einfach einen langen Geradstich aus und lockert etwas die Fadenspannung (die Fäden lassen sich dadurch  anschließend einfacher wieder rausziehen). Probiert das zusammengenähte Bauchband an.

Hui, bei mir ist es hier im oberen Bereich zu locker. Da kann noch einiges an Zentimetern weg. Gut, dass ich nur geheftet habe! 











Das, was an Stoff noch weg kann, markiere ich mir an der Stoffoberkante einfach mit einer Stecknadel.


















Die vorher geheftete Naht trenne ich einfach auf 







Messe anschließend die Zentimeter, die ich entfernen muß. Denkt aber auch hier an die Nahtzugabe!














Passt es immer noch über die Hüften?

Yep ... sieht gut aus. 



















Jetzt könnt ihr die neu eingezeichnete Diagonale neu nähen. 

Von der markierten Oberkante geht es los und ihr näht bis zur unteren Saumkante. Die innere Nahtzugabe schneidet ihr noch zurück und anschließend versäubert ihr diese noch. 













Erneut noch mal eine Anprobe!
Ich persönlich trage das Bauchband mit der 
diagonalen Seitennaht nach vorne. 




















 Und damit habt ihr euer Bauchband schon fertig!





Zieht es euch an, und wie ihr hier auf dem Foto seht, fehlt noch etwas. Was denn?














Na das Bügeln! Ohne Bügeln erscheint diese unschöne Spitze am Saum. Also Bügeleisen anschliessend und einmal gut über die Nahtzugabe bügeln. 











Möchtet ihr das die Nahtzugabe wirklich fest am Saum unten anlegt, näht einfach mit einigen Stichen in der Kettelnacht die Nahtzugabe fest.
Und jetzt ist euer Bauchband wirklich tragebereit.









Tragt dieses Bauchband  unter einem Pulli oder über ein Shirt. Definitiv wärmt es die entsprechenden Körperstellen und wenn ihr es farblich noch zum Shirt passend näht, habt ihr nicht nur ein nützliches Accessoire, sondern ihr erzielt damit noch eine tolle optische Außenwirkung.





Das war es für heute und ich freue mich auf weitere #naehtalks mit euch im Jahre 2018. Und nicht vergessen, schreibt oder postet mir eure Themenwünsche!





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